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Statement für mehr Menschlichkeit gegen Radikalismus und Rechtsextremismus

Gesellschafter, Geschäftsleitung und Mitarbeitervertretung der Kinderklinik Garmisch-Partenkirchen gGmbH veröffentlichen Statement für mehr Menschlichkeit gegen Radikalismus und Rechtsextremismus

In Zeiten, in denen die politische Debatte unser Land immer weiter spaltet und einzelne Gruppierungen Menschenrechte und Demokratie gefährden ist es uns als Gesellschafter, Geschäftsleitung und Mitarbeitervertretung ein Bedürfnis ein Statement für mehr Menschlichkeit gegen Radikalismus und Rechtsextremismus zu veröffentlichen.

Statement für mehr Menschlichkeit gegen Radikalismus und Rechtsextremismus - unsere Klinik ist für alle Menschen da, die Hilfe benötigen. In unserem Betrieb arbeiten etwa 300 Menschen aus mehr als 20 Nationen. Unsere Arbeitsweise ist international ausgerichtet; unsere Forschung lebt vom Austausch mit vielen Ländern dieser Erde. Die Krankheiten, an denen unsere Patient*Innen leiden, machen vor keiner Staatsgrenze halt und Kinder aus vielen Nationen kommen ambulant oder stationär zu uns. Daher ist unser Handeln als diakonische Einrichtung in den Werten des Humanismus und des Christentums verankert. Wir beobachten die derzeitigen Entwicklungen mit großer Sorge, der wir hier Ausdruck verleihen wollen.

Wir alle leben in sehr schwierigen Zeiten, in denen die verantwortlichen Politiker*innen sicherlich nicht immer rasch eine gute Antwort auf die Herausforderungen der Welt finden. Klimakrise, Kriege und die immer weiter zunehmende Ungleichheit in der Welt stellen unsere Gesellschaft, letztlich aber alle Menschen vor gewaltige Herausforderungen. Wir alle haben Angst vor einem Morgen mit Entwicklungen, die wir nicht mehr einschätzen können; wir haben Sorge davor, unsere lieb gewonnene Lebensweise verändern zu müssen oder ganz zu verlieren.

Unser Land und unsere demokratische Gesellschaft leben und funktionieren auf der Basis des Grundgesetzes. Die freie Meinung und die Möglichkeit, diese zu äußern und zu diskutieren, sind wesentliche Voraussetzungen einer lebendigen Demokratie. Politische Kräfte, die diese Demokratie und die damit verbundenen Freiheiten abschaffen wollen, machen sich die Redefreiheit und unsere Ängste für ihre Zwecke zu Nutze. Dabei werden Lügen verbreitet, Andersdenkende diffamiert und eingeschüchtert, um so die Grenzen des noch Aussprechbaren immer weiter auszudehnen. Zunehmend gewinnt eine menschen-, demokratie- und freiheitsverachtende Ideologie an Raum in Deutschland.

Als Einrichtung im Dienste der Menschen wenden wir uns gegen:

  • Hetze und Gewalt gegenüber anderen Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion, Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Orientierung,
  • jede Form von Gewalt in der politischen Auseinandersetzung und
  • die Diffamierung politischer Gegner, Andersdenkender und der freien bzw. wissenschaftlich-fundierten Presse.

Wir dürfen nicht vergessen, dass die meisten Krisen und Ungerechtigkeiten letztlich von Menschen verursacht werden und dass auch wir -, jeder für sich ein Stück - Mitverantwortung haben: durch unsere Art zu leben und dieser Welt ein Stück zu viel abzuverlangen. Lassen wir nicht zu, dass menschenverachtendes Gedankengut erneut unsere Gesellschaft und unser Land zerstören: Ein Land, dessen Bürgerinnen und Bürger Freiheit und Gleichheit in einer freiheitlichen sozialen Demokratie genießen.

Daher stehen wir ein für Vielfalt, Respekt und Toleranz.

Klinikleitung, Prof. Dr. med. Johannes-Peter Haas, Dr. Jana Mattei, Clemens Stafflinger

Jan Dreher, Evangelischer Diakonieverein Berlin-Zehlendorf e.V., Vorstand

Mitarbeitervertretung, Claudia Frischmann, Vorsitzende