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Pflegedienst

Das Team der Stationsleitungen und Stellvertretungen verantworten für ihren jeweiligen Bereich gemeinsam mit der Pflegedirektorin die Pflege in der Kinderklinik.

Gemäß der Charta für Kinder im Krankenhaus (= EACH-Charta, European Association for Children), Artikel 8 gilt: “Kinder sollen von Personal betreut werden, das durch Ausbildung und Einfühlungsvermögen befähigt ist, auf die körperlichen, seelischen und entwicklungsbedingten Bedürfnisse von Kindern und ihren Familien einzugehen.”
Im Mittelpunkt der Behandlung steht das betroffene Kind in seiner Individualität.
Die Pflegefachpersonen kennen die verschiedenen Erkrankungen sowie deren Verläufe und die Therapiemöglichkeiten. Sie wissen, mit welchen Funktionseinschränkungen zu rechnen ist, wie man sie kompensieren kann, inwieweit Patient*innen Hilfe benötigen oder wie die Selbstpflegefähigkeit verbessert werden kann.

Die Pflegefachpersonen sind rund um die Uhr mit den Patient*innen in intensivem Kontakt.


Unterstützung bei den Lebensaktivitäten und Förderung der Selbstpflegefähigkeit

Eine umfassende Planung der Pflege gewährleistet unter Beachtung der Individualität der Patient*innen einen optimalen Behandlungsverlauf und sichert die Qualität der Pflege.

Die Erfassung der Bedürfnisse, Gewohnheiten und des Pflegebedarfs erfolgt auf Grundlage der „Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens“ nach Monika Krohwinkel. Daraus abgeleitet werden die pflegerischen Probleme (Diagnosen) auf deren Grundlage der individuelle, zielgerichtete Pflegeplan erstellt wird. Die systematische Evaluation der pflegerischen Maßnahmen sichert und festigt die Qualität der Pflege, ebenso wie die kontinuierliche und umfassende Beobachtung und Einschätzung der physischen und psychischen Situation der Patient*innen. Eine besondere Bedeutung hat die Beobachtung des Verlaufs des Zustandes der Patient*innen für die kontinuierliche Anpassung der pflegerischen Maßnahmen an die aktuelle Situation der zu Pflegenden.

In der Kinderklinik ist die Pflege als Bereichspflege organisiert. Diese orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der Patient*innen, die eine fest zugeordnete Pflegefachperson pro Schicht (nach Möglichkeit auch über mehrere Tage hintereinander) haben. Es ist Aufgabe der Pflegefachpersonen für eine umfassende und verantwortungsbewusste Pflege zu sorgen.

Zur Vorbereitung auf den Alltag zu Hause werden die jungen Patienten dazu angehalten, über den Tag verteilt therapeutische Strategien eigenverantwortlich zu planen und durchzuführen, so dass je nach Bedarf beispielsweise Gangtraining, Aromaanwendungen und mechanische (zum Beispiel Igelballmassage, Eincremen) bzw. thermische (Wärme-/Kälteanwendungen) Desensibilisierung zur hilfreichen und unterstützenden Normalität werden.


Mitwirkung und Sicherstellung der angeordneten Diagnostik und Therapie

Zur Differenzierung unterschiedlicher Krankheits­bilder ist eine umfangreiche Diagnostik nötig. Die Pflegefachpersonen kennen die diagnostischen Maßnahmen und bereitet diese vor. Sie informieren und begleiten die Patient*innen bei den unterschiedlichen diagnostischen Maßnahmen. Zudem organisieren und assistieren sie bei der Gewinnung verschiedenster Untersuchungsmaterialien und leiten diese an das entsprechende Labor weiter. Die Pflege­fach­personen stellen die angeordnete medizinische Therapie wie Medikamente, Injektionen und Infusionen oder Inhalationen, sicher. Sie beobachten die Patient*innen auf mögliche Nebenwirkungen und reagieren unmittelbar auf diese.

Außerdem ist es Aufgabe der Pflegefachpersonen die Patient*innen und ihre Angehörigen im Umgang mit den unterschiedlichen Medikamenten zu beraten, sie anzuleiten und im fachgerechten Umgang zu schulen mit dem Ziel die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Patient*innen zu fördern und zu erhalten.

Die angeordneten physikalischen Maßnahmen zur Behandlung von Schmerzen, Gelenkentzündung und Bewegungseinschränkung werden von den Pflegefachpersonen fachgerecht an den Patient*innen durchgeführt und auf ihre Wirksamkeit hin überwacht. Das Tragen der angeordneten Lagerungs- und Funktionsschienen, sowie der Gebrauch von Münster-Pferdchen, Dreirädern oder Therapie-Sitzrollern wird von den Pflegefachpersonen überwacht bzw. werden die Patient*innen dazu angehalten.

Auch besondere Eingriffe, wie zum Beispiel intraartikuläre Punktionen oder Injektionen werden von den Pflegefachpersonen begleitet. Sie bereiten die Patient*innen vor und übernehmen die anschließende engmaschige Überwachung und Versorgung der zu Pflegenden. Diese für die Patient*innen oftmals ängstigende und besondere Situation, erfordert ein besonderes Maß an Empathie und Zuwendung durch die Pflegefachpersonen.
Auch die Organisation und Koordination eines reibungslosen Tagesablaufes mit Therapien, Diagnostik, Visiten und Schule, sowie das Schaffen von Ruhephasen, liegen in der Verantwortung der Pflegefachpersonen.


Information, Beratung, Anleitung, Gespräche und Betreuung

Grundlage des Therapiekonzeptes ist der ganzheitliche Blick auf das Kind und den Jugendlichen als eigenständige Persönlichkeit. In einer vertrauensvollen Atmosphäre, in der die Patient*innen und ihre Beschwerden ernst genommen werden, sind die Pflegefachpersonen ständige Ansprechpartner und Vermittler für Patient*innen, Angehörige und allen an der Therapie Beteiligten. 
Mit viel Einfühlungsvermögen und pädagogischem Geschick gehen die Pflegefachpersonen auf die Patient*innen ein, indem sie ihnen zuhören, sie ermutigen, versuchen Ängste zu nehmen und sie motivieren.

Die Pflegefachpersonen informieren die Patient*innen und ihre Angehörigen über die pflegerische Versorgung, über erkannte mögliche Risiken und sind ansprechbar für alle Fragen, die die pflegerische Versorgung betreffen. Außerdem sind sie offen für Gespräche mit den Patient*innen und ihren Angehörigen in Bezug auf Unsicherheiten, Fragen und sonstige Anliegen. Sie unterstützen bei der Bewältigung der Erkrankung und vermitteln an entsprechende Fachpersonen im interdisziplinären Team.


Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegequalität

Im Rahmen des Qualitätsmanagements definiert unsere Klinik kontinuierlich Qualitäts-Ansprüche, welche umgesetzt werden durch zum Beispiel Pflegestandards und in der Umsetzung der Expertenstandards. Dies ermöglicht den Pflegefachpersonen evidenzbasiert zu pflegen und zu handeln, um somit die Qualität der Pflege zu sichern. Zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung sind Pflegefachpersonen in interdisziplinären Qualitätszirkeln aktiv.

Pflegefachkompetenz wird durch die Teilnahme an Visiten eingebracht und gefordert. Sowohl die Teamarbeit der Pflegefachpersonen mit unterschiedlichen Aufgaben und Spezialisierungen als auch die Zusammenarbeit im interdisziplinären Team steht bei der umfassenden und individuellen Versorgung der Patient*innen im Vordergrund.

Eine stetige Bereitschaft, das Fachwissen und -können auf einem hohen Niveau zu halten, ist unbedingte Voraussetzung für die Berufsqualifikation. Die Pflegefachpersonen nutzen die verschiedenen Möglichkeiten zu externen und internen Fortbildungen, um ihr Wissen aktuell zu halten. Außerdem stehen Fachzeitschriften und Fachbücher zur Verfügung. Dieses Fachwissen wird kontinuierlich innerhalb des Teams weitergegeben.

Hier finden Sie unsere Fort- und Weiterbildungsangebote


Besonderheiten der Pflege im Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie

Rheuma ist eine chronische Erkrankung. Bei der Therapie ist die Abschwächung der Symptome und das Vermeiden von Folgeerkrankungen oberstes Ziel. Die Pflegefachpersonen unterstützen die Patient*innen sich mit der Erkrankung auseinanderzusetzen, Symptome und Begleiterscheinungen sowohl von der Erkrankung als auch von manchen Therapien zu lindern und den Alltag mit der chronischen Erkrankung gut zu bewältigen.

Durch die Aufenthaltsdauer bei der stationären Therapie und häufig nötige Folgeaufenthalte entsteht ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Patient*innen und Pflegefachpersonen. Dadurch lernen die Pflegekräfte die individuellen Ziele und Ressourcen, aber auch die Sorgen und Ängste der Patient*innen kennen und entwickeln ganz spezifische Maßnahmen, die auf die Patient*innen abgestimmt sind.


Besonderheiten der Pflege im Zentrum für Schmerztherapie junger Menschen

Verantwortlich für die Pflege bei der Schmerztherapie ist der Pflege- und Erziehungsdienst. Dieser besteht aus Mitarbeitenden verschiedener Fachrichtungen, insbesondere aus Pflegefachpersonen, Heilerziehungspflegenden, Erzieher*innen und Medizinischen Fachangestellten. Diese interdisziplinäre Zusammensetzung des Teams entspricht den Bedarfen der Patient*innen mit chronischen Schmerzen.

Alltagstätigkeiten, die durch die chronische Schmerzerkrankung für die Patient*innen zum Teil nicht mehr zu bewältigen sind, wie bspw. Körperpflege, Aufstehen etc., werden Schritt für Schritt gemeinsam wieder erarbeitet. Dadurch entsteht das Vertrauen, sich auf das interdisziplinär-multimodale Schmerztherapieprogramm einzulassen.

Der Pflege- und Erziehungsdienst gestaltet den Stationsalltag mit pädagogischen Elementen und kann so Alltagsbeobachtungen machen bzw. Alltagssituationen mit dem Patienten erproben.

Zur Vorbereitung auf den Alltag zu Hause werden die jungen Patienten dazu angehalten, über den Tag verteilt therapeutische Strategien eigenverantwortlich zu planen und durchzuführen, so dass je nach Bedarf beispielsweise Gangtraining, Aromaanwendungen und mechanische (zum Beispiel Igelballmassage, Eincremen) bzw. thermische (Wärme-/Kälteanwendungen) Desensibilisierung zur hilfreichen und unterstützenden Normalität werden.

Erlebnispädagogische Angebote wie Ausflüge, gemeinsames Kochen oder Schwimmen stärken das Gemeinschaftsgefühl und geben den Jugendlichen ihre Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit wieder, die sie aufgrund der Schmerzen häufig verloren haben.


Pflege in der Kinderklinik Garmisch-Partenkirchen ist besonders – hochspezialisiert, evidenzbasiert und individuell auf die Bedürfnisse unserer Patient*innen abgestimmt.